top of page
Suche
texte


Malaysia: Tea Time in Tanah Rata
Teeplantage in den Cameron Highlands Wer etwas auf sich hält in diesem Königreich, der sitzt irgendwann zwischen drei und fünf beim Tee. Die Tea Time am Nachmittag wird in einem feineren Hotel in George Town genauso gepflegt wie im rustikalen Lord‘s Café an der Hauptstraße von Tanah Rata. Dort füllt sich zur gebotenen Zeit die Gaststube wie von Zauberhand, und zum Tee werden butterweiche Scones gereicht, mit Sahne und mit selbst gemachter Erdbeerkonfitüre. Very british - und
vor 10 Stunden4 Min. Lesezeit


Thailand II: Kunst aus der Küche
Peti und Nate Kulsirorut in ihrem Restaurant „Hemlock“ Draußen ist das lärmende Bangkok, die Khaosan Road liegt ums Eck mit den fliegenden Händlern und den Saufschuppen. Drinnen läuft Jazzmusik, Kunst hängt an den Wänden und der Wein ist von ausgesuchter Qualität. Draußen gibt es für neugierige Touristen knusprige Kakerlaken oder Maden am Spieß. Drinnen wird „authentische Thai-Küche“ nicht nur versprochen, sondern auch serviert. „Vier-Sterne-Essen zum Ein-Sterne-Preis“, sagt
1. Dez.4 Min. Lesezeit


Philippinen II: Bis zum letzten Hahnenschrei
„Am Samstag gibt es Hahnenkampf“, so wird im Dorf geraunt. „Oben im Norden, in Langub“, sagt einer. „Komm am besten um eins“, sagt ein anderer. Wie ein Geheimnis wird das gehandelt. Dabei ist der Hahnenkampf das lauteste, grellste und beliebteste Spektakel auf den Philippinen. Samstagmittag also, pünktlich um eins. Der Wind treibt dunkle Wolken über Malapascua, eine nur zwei Kilometer lange Insel in der Visayas-See. Die Fahrt mit dem Moped geht durch dichten Wald und tiefe Pf
19. Nov.4 Min. Lesezeit


Philippinen: Surfin´ San Juan
Will Esperanza am Strand Am Morgen eines endlich einmal wieder sonnigen Tags sitzt Will Esperanza auf seinem blauen Brett am Strand, tropfnass noch und mit Blick aufs Meer. Der Tag hat sich gut angelassen: Mit zwei Kunden aus Lettland ist er schon früh hinaus gepaddelt und hat sie eingewiesen in die wunderbare Welt der Wellen. Nicht besonders hoch sind sie hier, aber dafür besonders lang. Da steht man oben und reitet sie fast bis zum Strand. Wenn man‘s kann - so wie Will Espe
9. Nov.4 Min. Lesezeit


Vietnam: Besuch bei Onkel Ho
Souvenirshop in Hanoi Wer zu ihm will, muss früh auf- und lange anstehen. Muss sich auf jedem Meter gängeln lassen von uniformierten Wachen. Muss eine strenge Kleiderordnung und rigide Verhaltensregeln beachten: kein Kaugummi, keinen Hut auf dem Kopf, keine Hände in den Taschen. Auf dem Weg zu ihm sieht man Springbrunnen und wird mit Musik beschallt. Sieht viele rote Fahnen, viel Hammer und viel Sichel. Auf einem ausgerollten roten Plastikflor wandelt man hinein in einen Säul
17. Okt.4 Min. Lesezeit


Laos II: Berlin? Bearlin!
Lan Douang Simma und ihre Bearlin-Bungalows Die garantiert beste Currywurst in Indochina serviert Lan Douang Simma auf ihrer grün-umrankten Terrasse. Perfekte Pommes, einen grandiosen Bergblick und ein fröhliches Lachen gibt‘s noch dazu. Die Soße ist selbstgemacht, die Wurst - mit Darm! - außen kross und innen saftig. Für Reisende ist das ein kleiner Küchengruß aus der Heimat. Für Lan ist es ein Brückenschlag von einem Leben ins andere. Vom Leben in Laos zum Leben in Deutschl
2. Okt.4 Min. Lesezeit


Laos: Nuis sagenhafter Saftladen
Nui Sinjar Vongnorkeo vor ihrem Früchtetisch in Vientiane Kennst du das Land, wo die Papayas blühen? Und dazu noch Mangos und Ananas, Drachen- und Jackfrucht und und und. Laos ist so ein Land, ein Paradies für Früchte und für Fruchtliebhaber. „Dahin! Dahin“, würde Goethe womöglich heute raten, und ziemlich sicher würde er damit jenes kleine Lokal in der Hauptstadt Vientiane meinen, in dem sich die ganze Ernte aus dem Garten Eden sammelt. „House of Fruit Shakes“ steht über de
27. Sept.3 Min. Lesezeit


Thailand: Spätes Glück
Otto Keiser in Hua Hin Ein kleines Haus mit blauem Dach und ein üppig-grüner Garten - da ist Otto Keiser jetzt zu Hause. Auf die Wiese zeigt er und sagt: „Hier mache ich morgens Yoga“. An den Bananenstauden streift er vorbei und merkt an: „Die muss ich ernten, bevor die Affen kommen.“ Zu den kleineren Problemen zählen noch die Schlangen, die ab und an in der Küche vorbeischauen. Doch das erzählt er nur nebenher. Das fällt kaum ins Gewicht angesichts des Großen und des Ganzen:
22. Sept.4 Min. Lesezeit


Kirgisistan: Ruft uns der Berg?
Chubak Almasbekov vor dem Himmelsgebirge in Kirgisistan Mal ist der Weg steil, mal sehr steil, und der Atem findet keinen Rhythmus. Ein Keuchen und ein Japsen bei jedem Schritt, so laut und so erbarmungswürdig offenbar, dass Chubak Almasbekov irgendwann stehen bleibt und sich umdreht. „Wir haben ein altes Sprichwort“, sagt er: „Geh wie eine Ente, und du erreichst den Pass.“ Danke dafür, Chubak! Ein weises, rettendes Wort von einem 23-Jährigen, der unser Führer ist auf einer W
8. Sept.3 Min. Lesezeit


Usbekistan: Ein Nachmittag mit Nasreddin
Nasreddin Statue in Buchara Kennen Sie den? Kommen die Männer des Dorfs zu Nasreddin, dessen Esel entlaufen ist. Sie wollen ihm bei der Suche helfen, doch Nasreddin lädt entspannt zum Tee. „Bist du denn gar nicht besorgt darüber, dass dein Esel weg ist“, fragen sie. „Nein, ich bin sehr glücklich“, antwortet Nasreddin. „Denn Gott sei Dank habe ich nicht auf dem Esel gesessen, sonst wäre ich jetzt auch verschwunden.“ Der Esel, so viel vorweg, ist wieder aufgetaucht. Hier in Buc
27. Aug.3 Min. Lesezeit


Armenien: Die Leichtigkeit des Jazz
Nelly Manukyan und Jazz-Band im Paris Hotel Wenn man Glück hat, dann liegt Eriwan am Ararat. An klaren Tagen ist der Berg zum Greifen nah. Er thront wie selbstverständich über der armenischen Hauptstadt, und sein schnee- und wolkenweißer Gipfel, stattliche 5137 Meter hoch, bildet den natürlichen Übergang von der Erde zum Himmel. Wenn Nelly Manukyan Glück hat, dann sieht sie den Ararat im Abendlicht von der Bühne aus. Die Bühne liegt hoch oben im 12. Stock des Paris Hotels, di
13. Aug.5 Min. Lesezeit


Georgien: Europa, vom Balkon aus betrachtet
Demonstrationen für Demokratie in Tbilisi Von einem Mäuerchen schräg gegenüber bietet sich ein guter Blick auf das georgische Parlament: auf den sorgsam gepflegten Grünstreifen, auf die sprudelnden Wasserspiele, auf die Säulenreihe des stalinistischen Wuchtbaus - und auf ein gelbes Band, mit dem all das rundherum abgesperrt wird. „Do not cross“ ist da sogar auf Englisch aufgedruckt. Das Parlament ist zum Sperrgebiet erklärt worden an diesem sengend heißen Mittag, zumindest a
2. Aug.3 Min. Lesezeit


Türkei II: Zugluft
Der Dogu Ekspresi fährt von Ankara nach Kars Es ist noch hell, die Luft noch heiß, als am Bahnhof von Ankara der Schaffner das Zeichen zur Abfahrt gibt. Um 18 Uhr setzt sich der Dogu-Ekspresi in Bewegung. Pünktlich natürlich. Der Name gibt die Richtung vor, dies ist der Zug nach Osten, von der Hauptstadt bis ans Ende der türkischen Welt, bis nach Kars an der Grenze zu Armenien. Einmal quer durch Anatolien, auf einer Strecke von 1310 Kilometern, mit 47 Stationen und einer Fahr
27. Juli4 Min. Lesezeit


Türkei: Zeitreise auf dem Hippie-Trail
Namik Çolpan vor seinem Pudding Shop in Istanbul Ganz still sitzt er vor seinem Lokal, ein Glas Tee in der Hand und alles im Blick: die Autos, die sich draußen durch die Straße schieben, die Menschen, die vorbeihasten zwischen Blauer Moschee und Hagia Sophia - und ganz besonders natürlich jene, die vom Trottoir aus abbiegen und an ihm vorbei den „Pudding Shop“ betreten. Zufrieden schaut Namik Çolpan ihnen hinterher und sagt: „Weltberühmt sind wir.“ Tatsächlich hat er recht, u
18. Juli3 Min. Lesezeit


Griechenland III: Als Flüchtling im Ferienparadies
Hotel Votsala Lesbos Wenn Zaki einmal raus muss aus seinem Refugium, dann stellt er sich auf das Schlimmste ein: Dass er angerempelt wird. Dass sich Leute demonstrativ die Nase zu halten, wenn sie an ihm vorbeigehen. Dass sie rufen: Geh zurück, wo du herkommst. Wir wollen dich hier nicht. Oft genug, so sagt er, hat er das schon erlebt, seitdem er 2017 als Flüchtling auf die griechische Insel Lesbos kam. Mytilini, die lebhafte Inselhauptstadt, ist für ihn stets heikles Terrain
12. Juli4 Min. Lesezeit


Griechenland II: Im Pool der Götter
Die Banieres von Nafplio Drei kräftige Züge noch bis zum Beckenrand, einmal noch einatmen und dann die Wende. Wie herrlich ist es, wenn man die Meerluft einsaugt, wenn einen das Salzwasser trägt, wenn man unten am Grund den Sand, die Steine und das Seegras sieht, wenn man sich fühlen darf wie ein Fisch unter Fischen - und das exakt 20 Bahnen lang. 20 mal 50 Meter, das ist schon mal eine schöne Trainingseinheit am Morgen. Und wo kann das noch schöner sein als in diesem Pool im
29. Juni3 Min. Lesezeit


Griechenland: Die Juden von Ioannina
Die alte Synagoge von Ioannina Die Synagoge liegt wie weggeduckt hinter einer hohen Mauer. „Baruch Hashem“, Gott zum Dank, steht auf Hebräisch in den Stein gehauen. Dies ist ein Ort des lebendigen Gebets gewesen. Heute ist es vor allem ein Ort des Erinnerns. „5000 Besucher kommen im Jahr hierher“, sagt Allegria Matsa am Telefon. „Sie kommen aus Israel, aber auch aus den USA, aus Schweden oder Frankreich.“ Doch wer ohne Voranmeldung kommt, der steht vor einer verschlossenen b
17. Juni3 Min. Lesezeit


Albanien: Vorsaison
Theth in den albanischen Alpen Beim Bec Villi auf der Terrasse ist das Paradies ganz nah. Ringsum sattes Grün, gekrönt von den Felswänden der albanischen Alpen, und über allem spannt sich ein strahlend blauer Himmel. Vogelgezwitscher natürlich, ein angenehmer Wind. Von unten im Tal aber tönt bereits die neue Zeit herauf, mit Hämmern und mit Bohrern und mit Sägen. An einem steilen Hang auf halber Höhe über dem Bergdorf Theth liegt das „Gästehaus Bec Villi“, benannt nach dem Be
10. Juni4 Min. Lesezeit


Bosnien: Stadt mit Narben
Gedenktafel für Nina Zeljković in Sarajevo Nina war ein fröhliches Kind. Ein hübsches Mädchen von zwölf Jahren, braune Haare, wacher Blick. Sie liebte den Tanz, sie hasste den Krieg. An einem Eckhaus im Stadteil Gorica von Sarajevo steht ihr Name auf einer Gedenktafel: „Liebe Nina, durch diese Straße bist du in die Schue gegangen, und aus dieser Straße bist du in die ewige Ruhe weggegangen. Du wirst in unseren Gedanken leben.“ 30 Jahre ist es nun her, dass der Krieg in Saraje
7. Juni4 Min. Lesezeit


Slowenien: Reise nach Jeruzalem
Jeruzalem in den slowenischen Weinbergen Hoch oben auf dem Hügel liegt der Ort, umrankt von grünen Reben, umgeben von sanfter Stille. Ist dies das Paradies auf Erden, die Stadt des himmlischen Friedens, wie es die heiligen Schriften verheißen? Na klar, das Ortschild lässt da keinen Zweifel: Jeruzalem steht da, Schwarz auf Gelb. Dieses Jeruzalem allerdings schreibt sich mit „z“, und der kleine Buchstabe markiert den Unterschied. Jerusalem mit „s“ liegt im sogenannten Heiligen
31. Mai3 Min. Lesezeit
herr Peter
arbeite 35 Jahre für die Süddeutsche Zeitung als Redakteur und Auslandskorrespondent. Er berichtete aus Krisengebieten vom Balkan über Afghanistan bis zum Nahen Osten. Buchveröffentlichungen in Roman- und Reportageform. Ausgezeichnet mit dem Nannen-Preis, dem Reporterpreis und dem Theodor-Wolff-Preis. Geboren in Witten 1960, aufgewachsen im Rheinland.
bottom of page