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Usbekistan: Ein Nachmittag mit Nasreddin
Nasreddin Statue in Buchara Kennen Sie den? Kommen die Männer des Dorfs zu Nasreddin, dessen Esel entlaufen ist. Sie wollen ihm bei der Suche helfen, doch Nasreddin lädt entspannt zum Tee. „Bist du denn gar nicht besorgt darüber, dass dein Esel weg ist“, fragen sie. „Nein, ich bin sehr glücklich“, antwortet Nasreddin. „Denn Gott sei Dank habe ich nicht auf dem Esel gesessen, sonst wäre ich jetzt auch verschwunden.“ Der Esel, so viel vorweg, ist wieder aufgetaucht. Hier in Buc
27. Aug.3 Min. Lesezeit


Armenien: Die Leichtigkeit des Jazz
Nelly Manukyan und Jazz-Band im Paris Hotel Wenn man Glück hat, dann liegt Eriwan am Ararat. An klaren Tagen ist der Berg zum Greifen nah. Er thront wie selbstverständich über der armenischen Hauptstadt, und sein schnee- und wolkenweißer Gipfel, stattliche 5137 Meter hoch, bildet den natürlichen Übergang von der Erde zum Himmel. Wenn Nelly Manukyan Glück hat, dann sieht sie den Ararat im Abendlicht von der Bühne aus. Die Bühne liegt hoch oben im 12. Stock des Paris Hotels, di
13. Aug.5 Min. Lesezeit


Georgien: Europa, vom Balkon aus betrachtet
Demonstrationen für Demokratie in Tbilisi Von einem Mäuerchen schräg gegenüber bietet sich ein guter Blick auf das georgische Parlament: auf den sorgsam gepflegten Grünstreifen, auf die sprudelnden Wasserspiele, auf die Säulenreihe des stalinistischen Wuchtbaus - und auf ein gelbes Band, mit dem all das rundherum abgesperrt wird. „Do not cross“ ist da sogar auf Englisch aufgedruckt. Das Parlament ist zum Sperrgebiet erklärt worden an diesem sengend heißen Mittag, zumindest a
2. Aug.3 Min. Lesezeit


Türkei II: Zugluft
Der Dogu Ekspresi fährt von Ankara nach Kars Es ist noch hell, die Luft noch heiß, als am Bahnhof von Ankara der Schaffner das Zeichen zur Abfahrt gibt. Um 18 Uhr setzt sich der Dogu-Ekspresi in Bewegung. Pünktlich natürlich. Der Name gibt die Richtung vor, dies ist der Zug nach Osten, von der Hauptstadt bis ans Ende der türkischen Welt, bis nach Kars an der Grenze zu Armenien. Einmal quer durch Anatolien, auf einer Strecke von 1310 Kilometern, mit 47 Stationen und einer Fahr
27. Juli4 Min. Lesezeit


Türkei: Zeitreise auf dem Hippie-Trail
Namik Çolpan vor seinem Pudding Shop in Istanbul Ganz still sitzt er vor seinem Lokal, ein Glas Tee in der Hand und alles im Blick: die Autos, die sich draußen durch die Straße schieben, die Menschen, die vorbeihasten zwischen Blauer Moschee und Hagia Sophia - und ganz besonders natürlich jene, die vom Trottoir aus abbiegen und an ihm vorbei den „Pudding Shop“ betreten. Zufrieden schaut Namik Çolpan ihnen hinterher und sagt: „Weltberühmt sind wir.“ Tatsächlich hat er recht, u
18. Juli3 Min. Lesezeit


Griechenland III: Als Flüchtling im Ferienparadies
Hotel Votsala Lesbos Wenn Zaki einmal raus muss aus seinem Refugium, dann stellt er sich auf das Schlimmste ein: Dass er angerempelt wird. Dass sich Leute demonstrativ die Nase zu halten, wenn sie an ihm vorbeigehen. Dass sie rufen: Geh zurück, wo du herkommst. Wir wollen dich hier nicht. Oft genug, so sagt er, hat er das schon erlebt, seitdem er 2017 als Flüchtling auf die griechische Insel Lesbos kam. Mytilini, die lebhafte Inselhauptstadt, ist für ihn stets heikles Terrain
12. Juli4 Min. Lesezeit


Griechenland II: Im Pool der Götter
Die Banieres von Nafplio Drei kräftige Züge noch bis zum Beckenrand, einmal noch einatmen und dann die Wende. Wie herrlich ist es, wenn man die Meerluft einsaugt, wenn einen das Salzwasser trägt, wenn man unten am Grund den Sand, die Steine und das Seegras sieht, wenn man sich fühlen darf wie ein Fisch unter Fischen - und das exakt 20 Bahnen lang. 20 mal 50 Meter, das ist schon mal eine schöne Trainingseinheit am Morgen. Und wo kann das noch schöner sein als in diesem Pool im
29. Juni3 Min. Lesezeit


Griechenland: Die Juden von Ioannina
Die alte Synagoge von Ioannina Die Synagoge liegt wie weggeduckt hinter einer hohen Mauer. „Baruch Hashem“, Gott zum Dank, steht auf Hebräisch in den Stein gehauen. Dies ist ein Ort des lebendigen Gebets gewesen. Heute ist es vor allem ein Ort des Erinnerns. „5000 Besucher kommen im Jahr hierher“, sagt Allegria Matsa am Telefon. „Sie kommen aus Israel, aber auch aus den USA, aus Schweden oder Frankreich.“ Doch wer ohne Voranmeldung kommt, der steht vor einer verschlossenen b
17. Juni3 Min. Lesezeit


Albanien: Vorsaison
Theth in den albanischen Alpen Beim Bec Villi auf der Terrasse ist das Paradies ganz nah. Ringsum sattes Grün, gekrönt von den Felswänden der albanischen Alpen, und über allem spannt sich ein strahlend blauer Himmel. Vogelgezwitscher natürlich, ein angenehmer Wind. Von unten im Tal aber tönt bereits die neue Zeit herauf, mit Hämmern und mit Bohrern und mit Sägen. An einem steilen Hang auf halber Höhe über dem Bergdorf Theth liegt das „Gästehaus Bec Villi“, benannt nach dem Be
10. Juni4 Min. Lesezeit


Bosnien: Stadt mit Narben
Gedenktafel für Nina Zeljković in Sarajevo Nina war ein fröhliches Kind. Ein hübsches Mädchen von zwölf Jahren, braune Haare, wacher Blick. Sie liebte den Tanz, sie hasste den Krieg. An einem Eckhaus im Stadteil Gorica von Sarajevo steht ihr Name auf einer Gedenktafel: „Liebe Nina, durch diese Straße bist du in die Schue gegangen, und aus dieser Straße bist du in die ewige Ruhe weggegangen. Du wirst in unseren Gedanken leben.“ 30 Jahre ist es nun her, dass der Krieg in Saraje
7. Juni4 Min. Lesezeit


Slowenien: Reise nach Jeruzalem
Jeruzalem in den slowenischen Weinbergen Hoch oben auf dem Hügel liegt der Ort, umrankt von grünen Reben, umgeben von sanfter Stille. Ist dies das Paradies auf Erden, die Stadt des himmlischen Friedens, wie es die heiligen Schriften verheißen? Na klar, das Ortschild lässt da keinen Zweifel: Jeruzalem steht da, Schwarz auf Gelb. Dieses Jeruzalem allerdings schreibt sich mit „z“, und der kleine Buchstabe markiert den Unterschied. Jerusalem mit „s“ liegt im sogenannten Heiligen
31. Mai3 Min. Lesezeit


Österreich: Das Prinzip Heimat
Das Gasthaus Rebhuhn in der Wiener Berggasse Es war schon länger her, die Erinnerung war ein wenig verblasst, der Geschmack der Speisen lag längst schon nicht mehr auf der Zunge - aber die Sehnsucht war geblieben: Wieder mal ins „Rebhuhn“ gehen, hinten im Eck an einem der Holztische sitzen, in Wien ein Wiener Schnitzel essen. Ist das noch Fernweh oder schon Heimweh? Egal. Dass sich in Richtung „Rebhuhn“ auch der weiteste Weg lohnt, war spätestens dann klar, als der Kellner hi
20. Mai3 Min. Lesezeit


Auf in die Welt!
Es gibt vieles, was gegen das Reisen spricht. Aber kann man deshalb guten Gewissens nur noch auf der Couch bleiben? Auf in die Welt! w ir gehen auf Weltreise, meine Frau und ich, und wenn wir das erzählen, dann ernten wir meist nette oder neidvolle Bemerkungen: Ist ja toll, würde ich auch gern mal machen und so weiter. Natürlich tut uns das gut, dieser Balsam des Besonderen, es bestärkt und es schmeichelt uns. Nur bei einem alten Freund hat die Masche nicht verfangen. Er sa
30. Apr.7 Min. Lesezeit
herr Peter
arbeite 35 Jahre für die Süddeutsche Zeitung als Redakteur und Auslandskorrespondent. Er berichtete aus Krisengebieten vom Balkan über Afghanistan bis zum Nahen Osten. Buchveröffentlichungen in Roman- und Reportageform. Ausgezeichnet mit dem Nannen-Preis, dem Reporterpreis und dem Theodor-Wolff-Preis. Geboren in Witten 1960, aufgewachsen im Rheinland.
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